Einnahme von Finasterid nach einer Haartransplantation
Die Haartransplantation ist nichts weniger als ein Durchbruch in der Medizin. Stellen Sie sich vor, Sie könnten jemandem vor 500 Jahren sagen, dass Sie ihm Haare wiedergeben können, nachdem er sie komplett verloren hat. Das wäre völlig unvorstellbar. Glücklicherweise ist es ein Verfahren, dem sich die meisten Menschen heute unterziehen können... zu einem gewissen Preis.
Die hohen Kosten des Verfahrens veranlassen die Menschen, ihr Bestes zu tun, um das Ergebnis zu erhalten. Eines der Medikamente, die Ihr Chirurg Ihnen verschreiben könnte, damit Sie Ihr neues Haar behalten, ist Finasterid.
Doch mit einer schnellen Google-Suche, verstehen Sie die Nebenwirkungen des Medikaments. Einige von ihnen sind zwar nicht gefährlich, aber sehr unangenehm. Das wirft die Frage auf, ob es sich lohnt, Finasterid nach einer Haartransplantation einzunehmen.
In diesem Beitrag werden wir diese Frage für Sie beantworten.
Müssen Sie nach einer Haartransplantation Finasterid einnehmen?
Die kurze Antwort lautet nein. Die Einnahme von Finasterid nach einer Haartransplantation ist kein Muss. Es kann dazu beitragen, dass die Ergebnisse der Transplantation erhalten bleiben, aber das Fehlen von Finasterid bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Verfahren fehlgeschlagen ist.
Um diese Antwort besser zu verstehen, müssen wir wissen, was Finasterid ist und wie es genau wirkt.
Finasterid: Ein kurzer Überblick
Finasterid, auch bekannt als Proscar oder Propecia, ist ein Medikament zur Behandlung von Haarausfall und einer anderen Erkrankung, die als benigne Prostatahyperplasie (BPH).
Im menschlichen Körper gibt es ein Hormon mit dem Namen Dihydrotestosteron (DHT). Die Hauptfunktion dieses Hormons ist die sexuelle Entwicklung des Mannes. Sein Überschuss kann jedoch auch die Prostata vergrößern und die Kahlköpfigkeit bei Männern.
Unser Körper schüttet das Hormon DHT nicht direkt aus. Stattdessen wandelt er Testosteron in DHT um und verwertet es nach Bedarf.
In diesem Fall kommt Finasterid ins Spiel. Die Hauptaufgabe des Medikaments besteht darin, die Umwandlung von Testosteron in DHT zu verhindern und so den durch DHT verursachten Haarausfall zu reduzieren.
Studien zeigen dass die tägliche Einnahme von Finasterid die Menge an DHT in der Kopfhaut deutlich reduzieren kann, was wiederum den Haarausfall erheblich verringert.
Doch wie bei den meisten Medikamenten auf dem Markt gilt auch hier, Finasterid hat einige Nebenwirkungen. Einige von ihnen sind häufiger als andere, daher sollten wir sie in Kategorien einteilen:
Allgemeiner
- Vermindertes sexuelles Verlangen
- Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer Erektion
- Kalte Schweißausbrüche
- Verwirrung
Weniger häufig
- Ungewöhnliche Schläfrigkeit
- Ständiges Niesen
- Schnelle Gewichtszunahme
Selten
- Diarrhöe
- Rückenschmerzen
Haartransplantation vs. Finasterid
A Haartransplantation ist ein medizinisches Verfahren, bei dem der Chirurg einige Haartransplantate von den Seiten oder vom Hinterkopf an die kahlen Stellen des Kopfes verpflanzt. Da das Transplantat vom selben Wirt stammt, ist die Erfolgsquote hoch und die Haare bleiben erhalten.
Mit anderen Worten: Eine Haartransplantation kann auch dann noch funktionieren, wenn ein Bereich Ihres Kopfes bereits völlig kahl geworden ist.
Leider können wir nicht dasselbe über Finasterid sagen. Das Medikament wirkt, indem es den Schaden begrenzt und es den vorhandenen Follikeln ermöglicht, zu gedeihen und wieder zu wachsen.
Finasterid wirkt auch Wunder bei der Verlangsamung des alters- und krankheitsbedingten Haarausfalls, z. B. bei Alopecia areata.
Allerdings kann das Medikament die Haare nicht nachwachsen lassen, wenn die Follikel dauerhaft geschädigt sind, weshalb es einer Haartransplantation unterlegen ist.
Finasterid nach Haartransplantation
Wie bereits erwähnt, wirkt sich Finasterid nicht nachteilig auf die Ergebnisse des Verfahrens aus. Eine Haartransplantation ohne Finasterid kann immer noch funktionieren und gute Ergebnisse liefern. Wie entscheiden Sie also, ob Sie Finasterid nach der Haartransplantation einnehmen sollten?
Die Antwort ist einfach: Das hängt von Ihrem Zustand ab. Ihr Arzt wird Ihnen vor dem Eingriff mitteilen, ob Ihr Zustand die Einnahme von Finasterid erfordert oder nicht. Sie können zum Beispiel eine gesunde Spenderstelle und starke Haarfollikel haben, bei denen kein Risiko besteht, dass sie nach dem Eingriff ausfallen.
In diesem Fall, optimale Betreuung Ihres Haares ist mehr als genug, um das Ergebnis dauerhaft zu erhalten.
Andererseits könnte der Haarausfall so stark gewesen sein, dass Ihr Arzt Ihnen Finasterid empfohlen hat, insbesondere wenn Ihr Haarausfall auf Alopezie zurückzuführen ist.
Es gibt keine eindeutige Aussage darüber, ob Alopezie genetisch bedingt ist, aber wenn Sie ein enges Familienmitglied haben, das daran erkrankt ist, haben Sie möglicherweise ein höheres Risiko, daran zu erkranken. Sie sollten dies in Ihrer Krankengeschichte angeben, damit Ihr Arzt Ihnen Finasterid verschreiben kann oder nicht.
Die Quintessenz
Die Entscheidung über die Einnahme von Finasterid nach einer Haartransplantation hängt von Ihrem Zustand ab. Wenn Ihr Haarausfall vor der Transplantation stark war und Sie Familienmitglieder haben, die an genetisch bedingtem Haarausfall leiden, wird Ihnen Ihr Arzt meist Finasterid verschreiben.
Sie müssten dann die möglichen Nebenwirkungen in Kauf nehmen, um Ihr neues Haar zu behalten. Wer weiß, vielleicht haben Sie ja gar keine Nebenwirkungen.
Es kann aber auch sein, dass Ihr Zustand kein Finasterid erfordert, aber Sie müssen sich um Ihr Haar kümmern und die Prognose mit Ihrem Arzt überwachen.